Schokoladenküsse zum Valentinstag

Ich könnte sagen, die süsseste Versuchung beginne mit der Überraschung, Schokolade freudig empfangen zu dürfen. Aber leider ist das nicht ganz richtig. Denn die richtig süsse Verlockung startet mit einer Reise ins Schokoladenparadies – zum Schokoladen-Workshop „Confiserie Colonial“ von Confiseur Honold AG in Küsnacht ZH.

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Seit 1905 wird die hohe Kunst des Confiseurs und Chocolatier vom Zürcher Rennweg aus unprätentiös zelebriert. Zwischenzeitlich wird auch in Küsnacht, im modernen Neubau produziert. Die handgeschöpften Gourmandises finden ihren Weg frisch in die Läden in Zürich, Küsnacht und bald auch in Herrliberg. Cristina de Perregaux führt seit 2011 das Züricher Traditions-Familienunternehmen in vierter Generation.
Kurz gesagt: Honolds Produkte sind wahrhaftige Träume, die jeden noch so verwöhnten Gaumen in Entzücken versetzen - von der legendären Patisserie über die feinen Butterbretzel bis hin zu den handgeschöpften Pralinés. Mein persönlicher Favorit – Pralinés Noisette mit 65% Criollo de Venezuela – feinste geröstete Nüsse umhüllt mit himmlisch dunkler Schokolade. Und wer’s würzig-orientalisch mag, hier noch ein Tipp. Versucht unbedingt die saisonalen Rochers à l’Oriental - Mandelsplitter in weisser Schokolade umhüllt mit Pistazien, Kardamon und Berberitzen für den frisch-fruchtigen Geschmack! Ein Gedicht!

Motiviert durch die hervorragenden Produkte, habe ich als Schokoladen-Aficionada kürzlich meinen ersten Schokoladen-Kurs bei Honold besucht. Diejenigen, die mich kennen, wissen dass mir die Schokolade praktisch in die Wiege gelegt wurde. Denn meine Mutter hat seit über 22 Jahren einen „Schoggi-Job“ und wir durften zu Hause viele Neukreationen kosten. Hinzu kommt dass ich meine Masterarbeit in Markenmanagement über Markenstrategien bei Läderach Chocolatier AG verfasst habe. Also ja, ich bin der Apfel, welcher nicht weit vom Stamm gefallen ist.

Nun, was gab es denn am Schoggi-Workshop zu lernen?
Wie jede Führung in einer Manufaktur wo mit Nahrungsmitteln gearbeitet wird, durfte jeder Teilnehmer in ein „hübsches“ Gewand schlüpfen und sich eine Haube aufsetzen – attraktiv ist das nicht – aber funktionell.

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Und dann ging’s schon los ins Herzstück der Manufaktur. Schon am Eingang hat sich der Körper auf die verführerische Welt der Schokolade eingestellt. Es schien fast so, als würde jemand ins Ohr flüstern: einfach der Nase nach bitte! Es duftete herrlich und wohlige Wärme umgab uns – sehr behaglich also – „ebe doch en Schoggi-Job“. Als Markenspezialistin gefiel mir dies umso mehr, weil es eindrücklich aufzeigt, wie wichtig die Haptik, visuelle und olfaktorische Verführung sind, um ein unvergessliches authentisches Markenerlebnis zu ermöglichen!

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Nebst dem Chef Confiseur Ivo Jud erwarteten uns auch der Kolonialwarenhändler Heini Schwarzenbach, wie auch der Foodhistoriker Dominik Flammer. Nach einer kurzen Einführung begann der Workshop mit einem Chocolate Tasting und bald durften wir selbst die ersten vorgefertigten Pralinen mit Blüten, Pistazien und Chili kreativ verzieren. Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt.
Natürlich wurde uns auch die kulturhistorische Entwicklung von Kakao „kakawa“ und Schokolade „xocolati“, wie es die Mayas und Azteken nannten, von Dominik Flammer näher gebracht, bevor wir unsere eigenen Schokoladen kreierten.

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Heini Schwarzenbach machte uns das Schokoladenleben nicht einfach. Er stellte uns mit unzähligen hochwertigen und zum Teil seltenen und exotischen Zutaten vor die Qual der Wahl: verschiedene Nüsse, Tonka Bohnen und Beerenmischungen aus Berberitzen, Goji Beeren und Maulbeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Kapstachelbeeren und Preiselbeeren. Wusstet ihr, dass die ursprüngliche Schokolade eine runde, plakettenartige Form hatte? Die Mayas und Azteken (heutiges Mexico) nutzen heute noch, genau wie vor Jahrhunderten diese für die Schokolade. Für Nussliebhaber unter euch, hier noch eine frohe Botschaft. Unter den Nüssen gilt die Cashew nämlich als diejenige mit den wenigsten Kalorien – also weiter mit gutem Gewissen geniessen.

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Zurück zum Schoggi-Job. Es wurde nach Belieben mit weisser, Milch- oder dunkler Schokolade die Basis der Eigenkreationen geschaffen. Dann ging es an die Ingredienzen wie z.B. die Coquitos, kleine Mini-Kokusnüsse aus Chile, welche liebevoll und mit der nötigen Sorgfalt gehackt wurden (spicken gerne mal kreuz und quer durch den Raum). Andere experimentierten mit dem würzig-aromatischen Pfeffer aus Madagaskar, der mit dem Steinmörsel zerkleinert wurde. Schliesslich wurden die so präparierten Ingredienzen mit allem was wir sonst noch so lieben gemischt, verrührt und zusammen mit der flüssigen Schokoladen in die runde Form gegossen. Hier wird auch unmissverständlich klar, warum der Workshop den Titel „Confiserie Colonial“ trug. An den leuchteten Augen und fröhlichen Gesichtern war deutlich zu lesen – Schokolade herzustellen ist mit mindestens gleich grosser Freude verbunden, wie diese zu geniessen.

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Im zweiten Teil des Kurses wurde von Ivo Jud die Herstellung der Rochers vorgeführt. Auch hier galt es, beim „Selbermachen“ von der Muse geküsst und inspiriert, die eigenen Kreationen mit viel Liebe zum Detail herzustellen.

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Zum Abschluss wurden die Spezialkreationen mit farbigen Verpackungen vervollständigt und für die Heimreise vorbereitet. Doch der Workshop wäre nicht vollständig, wenn nicht noch eine weitere Verkostung von Kreationen der Honold zum Abschluss anstehen würde. Und so haben wir Truffes mit Gin, Whiskey, Caipirinha und die Spezialkreation Lotti’s Best, welche zu Ehren der früheren Inhaberin Lotti Honold kreiert wurde, mit Genuss verkosten dürfen.

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Ein wirklich gelungener Schokoladen-Workshop, welche jedem Schoggi Liebhaber das Herz höher schlagen lässt und eindrücklich aufzeigt: Schokolade ist eben mehr als nur etwas Süsses. Es ist rund gegossenes Glücksgefühl. Darum, wem seine Liebe wirklich etwas bedeutet, schenkt zum Valentinstag schokoladige „Küsse“ aus dem Hause Honold.

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Wer diesen Kurs macht, wird zukünftig wohl einen grossen Bogen um die industriell gefertigte Schokoladen machen und sich nur noch mit handgeschöpfter frischer Schokolade zufrieden geben.

Klare Empfehlung meinerseits.

 

 

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Autorin

Gülbin Erogul

Gülbin Erogul

Gülbin Erogul - Gründerin und Inhaberin vom Markenstern.ch Blog befasst sich seit Jahren beruflich wie Privat mit Marken und Marketing. Im 2014 hat sie Ihren Master in Brand und Marketing Management an der HSLU in Luzern abgeschlossen.

"Mit meinem Markenstern habe ich mir einen langersehnten Wunsch erfüllt, einen Platz zu schaffen für die Welt der Marken und des Marketings."

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